Die Netzerkwoche ist ein Treffen von Student:innen des Master in Fine Arts, Major Art Education/Art Teaching zu Vorträgen, Seminaren und Workshops mit verschiedensten Forschungsthemen aus der Kunst, Kunstpädagogik und Fachdidaktik. Die Treffen finden abwechselnd an einer der Hochschulen in Bern (HKB), Basel (FHNW), Zürich (ZHdK) oder Luzern statt und dauern jeweils eine Woche.
Die Inhalte im Frühjahrssemester werden jeweils von den Studierenden der durchführenden Hochschule festgelegt. Gastgeberin der Netzwerkwoche im Juni 2025 ist die HSLU - DFK.
Praxisorientierte Neugestaltung: Kunstunterricht in urbanen Landschaften und natürlichen Lebensräumen
Landschaften durchstreifen, Stadträume neu lesen, Grenzen verschieben – in dieser Netzwerkwoche verlassen wir das Klassenzimmer und begeben uns nach Draussen. Doch was bedeutet dieses Nach-Draussen-Gehen eigentlich? Ist es ein physischer Ort, eine künstlerische Strategie oder vielleicht ein Zustand?
Fünf Tage lang werden wir uns dem Draussen mit all seinen vielen Facetten annähern. Feldforscherisch und inspiriert von verschiedenen künstlerischen Strategien, untersuchen wir was passiert, wenn wir unsere Vermittlungspraxis in den Aussenraum verlagern. Sinnliche, körperliche, interaktive und soziale Erfahrungen sollen möglich gemacht werden und zu Begegnungen mit und in unterschiedlichen Lebensräumen anregen. Das Draussen wird zur offenen Aktionsfläche, zum Wahrnehmungsraum, zur Materialquelle, zur sozialen Bühne, zur Gourmetküche und zur Ideenmaschine.
Den gemeinsamen Abschluss bildet eine Outdoor-Präsentation, bei der wir unsere Erfahrungen, Prozesse und Ergebnisse austauschen, performen und reflektieren.
Diese Website wird in den kommenden Tagen laufend aktualisiert. Es lohnt sich also, immer wieder vorbeizuschauen.
Liebe Grüsse
Nathalie, Astrid, Joanna & Corinne
Spezialprogramm für eine kleine Gruppe vom 03.06. - 05.06.:
In diesem Workshop durchstreifen wir während drei Tagen Landschaften und Klimazonen und setzen uns ihnen aus. Wir übernachten in Wäldern und begegnen Himmel, Erde, und den Wesen, welche sie bevölkern – mittendrin, wach, lebendig, beobachtend, neugierig und aufmerksam, mit allen Sinnen.
Wir setzen uns mit den Gedanken und Thesen des Tierarztes, Anwalts und Ethikers Charles Foster auseinander: «Wir müssen wieder nach draussen gehen. Mensch sein bedeutet wandern.» Dabei überlegen wir uns, welche kunstpädagogische Bedeutung wir dem Draussensein geben können.
Der Workshop ist auf sechs Teilnehmer*innen beschränkt und setzt entsprechende Kondition und Ausrüstung voraus.
Anmeldung und mehr Infos für Interessierte an jean-pierre.grueter@hslu.ch bis zum 20.05.
https://padlet.com/Netzwerk25/map-posts-nww-25-a6nzg2ng6vb03crn
https://padlet.com/Netzwerk25/reader-nww25-knb58guecebnpmwo
Freischaffende Künstlerin
Inspiriert vom und tätig im Bereich des Öko-Feminismus hat sich Maya Minder als Künstlerin und Köchin spezialisiert, die Geschichten rund um Ernährung, Potlucks und ungewohnten Zutaten erzählt. Sie bezeichnet sich selbst als „Fermentista“ und liebt es, Dinge zu fermentieren – sowohl im kulinarischen als auch im kulturellen Sinne. Die Allegorie des Kochens dient ihr als Grundlage, um über die menschliche Transformation von roher Natur in gekochte Kultur zu sprechen. Dabei verbindet sie dies mit evolutionären Ideen einer symbiotischen Koexistenz von Pflanzen, Tieren und Menschen. Als Künstlerin und Kuratorin folgt sie der Biohacker-Bewegung und nutzt Ideen aus der Grassroots Bewegung, Safezone und DIY-Szene als ihr Wirkungsfeld, um kollektives Geschichtenerzählen durch Umwelt und nachhaltige Praktiken zu ermöglichen.
Künstlerin und Lehrperson
Regula führt uns ein in das Sammeln und Bestimmen von Wildkräutern.
Als Masterstudentin in Art Teaching und Lehrerin verbindet sie Naturwissen mit künstlerischer Praxis und sinnlicher Erfahrung. Sie lässt uns ihre Arbeit erleben und lädt uns ein, die Mitwelt mit allen Sinnen zu entdecken. Dabei spielt auch das Fermentieren eine wichtige Rolle – Regula gibt uns Einblick in diese Praxis und bietet etwas Kleines Fermentiertes zur Degustation an. So erschmecken wir die Vielfalt heimischer Wildkräuter auf ganz besondere Weise.
Dozent und Mentor
„raus!“
Welches kunstpädagogische Potential hat das Wandern und das sich Aussetzen einer Landschaft? Das aufmerksame Draussensein und sich durch Räume bewegen bildet einen wichtigen Gegenpart zur Hermetik eines Schulraumes. Charles Foster zeigt auf, dass das Leben im Freien unsere Sinne schärft und Veranlagungen weckt, welche in der modernen Zivilisation verkümmern.
https://master-kunst-luzern.ch/personen/jean-pierre-gruter/
Silvia Henke ist Kulturwissenschaftlerin, Professorin für Kulturtheorie, und freie Publizistin. Seit ihrer Studienzeit versteht sie sich als Grenzgängerin zwischen Disziplinen, insbesondere zwischen Kunst, Literatur und Wissenschaft. Sie kann sich ebenso für ein einzelnes Wort, eine Figur wie für einen grossen gesellschaftlichen Zusammenhang interessieren. Ihre Lieblingsdisziplin ist deshalb die kulturelle Semiotik.
Schauspieler
Mit den "Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", hat Rainer Maria Rilke Neuland betreten, denn es handelt sich hierbei um eine der ganz großen Durchbruchleistungen der Literatur, um nicht weniger, als den ersten Roman der Moderne.
Rilkes einziger Roman spielt in der Kulisse der Großstadt. Rilke lässt sein Alter Ego Malte dessen Erlebnisse, Tagträume, Gedankenspiele und persönliche Notizen während seines Aufenthalts in Paris zu sogenannten Ereignisflächen montieren.
Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist nicht nur eine romantische Stadt. Die Zeit der Psychoanalyse ist angebrochen. Entsprechend schlendert Malte, das Alter Ego von Rilke, als gnadenloser Beobachter durch die Seinestadt und schwadroniert, analysiert, philosophiert. Geheimnisvoll umkreist Malte ein verborgenes Zentrum, dem er sich nicht zu nähern vermag. In ausserordentlicher Sensibilität ringt er darum, das Unsagbare in Worte zu fassen. Volker Ranisch wird fassbar machen, was die Romanfigur und mit ihr auch uns in Bann zieht: Die Suche des Individuums nach seinem selbst.